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Deutscher Alpenverein DAV klettern

Dürener Zeitung, 24.01.2001



Die Gastronomie lebt nicht von Verboten

Naturschutz: Wirte reklamieren ihre Interessen

Kreis Düren. Im Anhörungsverfahren, das im Zusammenhang mit dem geplanten Naturschutzgebiet der Buntsandsteinfelsen im Rurtal stattgefunden hat, fühlt sich das Gaststättengewerbe in der Eifel mit seiner Kritik völlig unzureichend berücksichtigt.

In einem Schreiben an den zuständigen Regierungspräsidenten erinnert der Hotel- und Gaststättenverband an die Bedenken der Branche und reklamiert ein Protokoll, das nach der Anhörung beim RP gefertigt worden war.

Tenor der Kritik seitens der Wirte: Das Protokoll spiegelt ihre Meinung kaum wieder. Auch enthält die Zusammenfassung völlig falsche Einschätzungen über die wirtschaftliche Bedeutung bestimmter Formen des Tourismus für die Gastronomie. Es geht um die Kletterer, deren Sport in der Rureifel reglementiert wird.

Die vom 20. Oktober des vergangenen Jahres datierende Zusammenstellung aus dem Hause des Regierungspräsidenten wird als unvollständig zurückgewiesen. Der Geschäftsführer des Gaststättenverbandes, Jens Köhler, bezeichnet in seinem Brief an den RP die angestellten Erwägungen als "inhaltlich fehlerhaft"; sie spiegelten die tatsächlichen Verhältnisse nicht wieder.

Unter anderem wird vom Verband Kritik am Verfahren zur Kontrolle des Kletterbetriebs geübt. Auch ist in diesem Zusammenhang von "nicht ordnungsgemäßen Verwaltungsverfahren" die Rede. Von der Bezirksregierung angenommene Verstöße gegen die FFH (Fauna-Flora-Habitat)-Richtlinien werden im Brief als hypothetisch und als "nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechend" bezeichnet.

Energisch widerspricht der Gaststättenverband im Protokoll enthaltenen Behauptungen, mit denen die Kletterer im Rurtal als wirtschaftlich praktisch bedeutungslos für die Gastronomie der Eifel dargestellt werden. Köhler nennt die Einschätzung zur Tourismusentwicklung und die Bedeutung für die Branche "völlig unzulänglich" und "aus der Luft herbeigezaubert".

Die Gastronomiebetriebe des Hotel- und Gaststättenverbandes, so heißt es im Schreiben an die Bezirksregierung, "stufen die Sportkletterer als hohes Umsatzpotenzial ein, so dass diese Betriebe von einem Verbot der Sportkletterei in erheblicher Weise beeinträchtigt werden".

Die Auswirkungen von Verboten auf die Gastronomie sei im Rahmen der Ermessensabwägungen sowohl fehlerhaft als auch in einigen Teilen überhaupt nicht berücksichtigt worden. (wts)

Bildunterschrift: Seit Jahren wird über Kletterverbote gestritten. Der Alpenverein mit seiner Hütte in Nideggen (Bild) vertritt gegenüber der Politik ebenso seiner Interessen wie auch der Gaststättenverband, der sich jetzt beim Regierungspräsident kritisch zu Wort gemeldet hat.

Zitiert:
"Aus der Sicht des Hotel- und Gaststättenverbandes ist ein Offenhalten der Kletterfelsen erforderlich um in der Region nicht auch noch dieses touristische Highlight zu verlieren", Jens Köhler, Gaststättenverband



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Burg Nideggen und Burgwand © Günter Kobiolka
Herweg (Quelle: Günter Kobiolka)
Auf der Burgwand
Trichterkante (Quelle: Günter Kobiolka)
An der Burgwand
Hochkoppel bei Untermaubach (Quelle: Günter Kobiolka)
Florian Schmitz
Feuchter in der Burgwand (Quelle: Günter Kobiolka)
Haken für Sandstein