Dürener Zeitung, Nr. 129, Samstag, 06. Juni 1998
Grünlicht für die Kletterer Kreis Düren. Spätestens ab 15. Juni dürfen die Alpinisten wieder wie vor dem 1. April gewohnt in den Buntsandsteinfelsen im oberen Rurtal klettern. Hierauf haben sich Stadt Nideggen als Besitzerin der Felsen, Kreis Düren als Untere Landschaftsbehörde und Kölner Bezirksregierung verständigt. Entsprechende Verträge unterzeichnen Stadt und Kreis in diesen Tagen mit einem "Ranger", der das Klettern überwachen wird. Alles andere als einfach waren die Verhandlungen, diesen Kompromiß zwischen Naturschutz und Tourismus zu erzielen. Bekanntlich hat sich der Deutsche Alpenverein bis zuletzt geweigert, seinen Vertrag zu verlängern, weil ihm die Zahl der Kletterrouten zu gering ist. Nachdem die Bezirksregierung seit April das Klettern im Rurtal per Verordnung total gestoppt hat, dürfen sich Alpinisten in Kürze also wieder in Effels, Hirtzley und Krefelder Hüttenfels tummeln. Der "Ranger " kennt sich in den Felsen gut aus Der "Ranger" war vorJahren bereits für den Kreis vor Ort tätig als Naturschutzbeauftragter für die gesperrten Felsbereiche. Er kennt sich also hier aus. Vom Wohnort Detmold aus kommt er künftig an allen Wochenenden an die Rur, um das Klettern zu organisieren und die Einhaltung der Vorschriften zu überwachen. Er wird für die Saison bis Ende Oktober stundenweise aktiv und bezahlt. Was seine Vergütung, die mit knapp 10 000 Mark beziffert wird, betrifft, hat der Kölner Regierungspräsident dem Zuschußantrag des Kreises Düren stattgegeben und beteiligt sich mit rund 7000 DM an den Kosten. Den Rest übernimmt ersatzweise zunächst einmal Nideggen, wie Bürgermeister Willi Hönscheid auf Anfrage bestätigte. Dies deshalb, weil Haushalt und Etatsicherungskonzept des Kreises von Köln immer noch nicht genehmigt sind. Und im Kreis Etat ist für den "Ranger" kein Geld eingeplant. Hönscheid geht davon aus, daß der RP sich nicht sperren wird, wenn der Kreis die 3000 DM einsetzt, um sie Nideggen zurückzuzahlen. Die Kletter Berechtigungskarten sind während der Woche bei der Stadt Nideggen im Rathaus erhältlich, an den Wochenenden wie gehabt an der Tankstelle im Ort. Nach wie vor dürfen nicht mehr als 120 Alpinisten pro Tag in die Felsen. Für ihr Hobby werden sie freilich künftig tiefer in die Tasche greifen müssen: Statt zwei Mark pro Ticket sind fünf im Gespräch. (nh)
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