Dürener Zeitung, Nr. 78, Donnerstag, 2. April 1998 D
Heute im Lokalteil: Hönscheid will Vertrag mit Alpenverein Nideggen. Bürgermeister willi Hönscheid lehnt es ab, mit dem „Club aktief“ einen Vertrag über die Überwachung der Kletterer in den Buntsandsteinfelsen abzuschließen. Stattdessen sähe er lieber die Kreisgruppe Düren des Deutschen Alpenvereins als Partner.
Dürener Zeitung, Nr.78, Donnerstag, 2.April 1998 D
Hönscheid baut auf Kreis - Alpenverein Neues Gespräch zur Überwachung der Felsen Nideggen/Kreis Düren. "Der Club aktief wird in keinem Fall unser Vertragspartner!" Willi Hönscheid stellte klar, was für die Nidegger Christdemokraten feststeht. Wenn ein kommerzieller Klettersport-Anbieter die Alpinisten in den Buntsandsteinfelsen im Rurtal überwachen soll, dann habe man sofort wieder die Probleme wie in der Zeit von vor vier Jahren. Deshalb sucht Nideggens Bürgermeister in Kürze den Kontakt zur Kreisgruppe Düren des Deutschen Alpenvereins, um diesen doch noch quasi zur Vertragsverlängerung mit der Stadt als Felsbesitzerin zu bewegen - wenn auch für weniger Routen. Wie berichtet, hat die Kölner Bezirksregierung ein totales Kletterverbot in diesem Naturschutzgebiet verhängt. Damit will sich die Orts-CDU nicht abfinden, sieht sie dann doch Nideggens Gastronomie und Arbeitsplätze gefährdet. Früher seien reine Kletterergruppen herangekarrt worden, seit Inkrafttreten der vorläufigen Schutzverordnung vor vier Jahren aber kämen gezielt wenige Alpinisten - mit ihren Familien und Freunden im Gefolge, hat Stadtverbandschef Ludwig Fischer beobachtet. Während die Kletterer aktiv sind, spazieren die Angehörigen durch die Stadt und konsumieren ... Die CDU wehrt sich, daß "einfach vom Grünen Tisch aus" alle Felsen gesperrt werden: Dies sei ein Schlag gegen alle, die bislang in Nideggen ehrenamtlich und ohne viel Aufhebens längst Naturschutz betreiben. Jetzt bestehe die Gefahr, daß diese sich verärgert zurückziehen und der aktive Naturschutz im Rurtal zu kurz kommt. Zudem, klagt Hönscheid, sei dies ein massiver Eingriff in die Stadtentwicklung: "Wo sonst als in der Gastronomie sollen wir Arbeitsplätze schaffen?" (nh)
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