Dürener Zeitung, Montag, 30. März 1998. Nr. 75
Gemütliches Quartier DAV und Bergwacht im Burg-Pförtnerhaus Nideggen. Was lange währt, wird endlich gut: Mit diesem alten wie bewährten Spruch läßt sich auch die Geschichte der Dürener Hütte im alten Pförtnerhaus von Burg Nideggen beschreiben. Das Haus, wie die Burg im Besitz des Kreises Düren, wurde von der Sektion Düren des Deutschen Alpenvereins in Eigenleistung um- und ausgebaut. Am Wochenende fand die offizielle Einweihung statt. Nach der vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Burg Nideggen sowie die angrenzenden Gebäude in Regie des Kreises Düren wieder aufgebaut. Da aber dem Kreis im Laufe der Jahre die finanziellen Mittel ausgingen, sanierte man vom Pförtnerhaus nur die Außenfassade und das Dach. Das Haus selbst war innen hohl. Vor rund drei Jahren kamen die Mitglieder der Dürener DAV-Sektion auf die Idee, den Ausbau zu vollenden und im historischen Gemäuer ein Quartier für Gruppenmitglieder und die Bergwacht einzurichten - das ganze in Eigenleistung, nur durch kleine Spenden unterstützt. Nach einer ausgiebigen Reinigung wurde das Pförtnerhaus mit viel Holz und Natursteinen im Hüttenstil hergerichtet. Im Erdgeschoß ist nun Platz für die Bergwacht und einen großen Aufenthaltsraum. Im ersten Stock befindet sich der Vereinsraum mit angrenzendem Schlafsaal. In den nächsten Jahren soll das Dach ausgebaut werden. Bei der offiziellen Einweihung mit politischer Prominenz, zahlreichen Wanderern und Kletterern aus der Region dankte die Vorsitzende der Alpenvereins-Sektion Düren, Heidi Cremer, allen am Aufbau beteidigten Mitgliedern. Ein Wermutstropfen fiel in die Feier durch die Geschehnisse der jüngsten Zeit rund um die Kletterei in der Region: Wie berichtet, sind die gesamten Kletterfelsen im Rurtal wohl ab 1. April für Alpinisten gesperrt. Aber, so Heidi Cremer weiter, nichts destotrotz hofft der Verein für alle Kletter- und Wanderfreunde, daß dieses Verbot bald wieder aufgehoben wird. Nach Einsegnung durch Regionalpfarrer Dieter Sülzen, gleichzeitig Sektionspfarrer im Alpenverein, hatten die zahlreichen Besucher, darunter auch der Vorsitzende des Alpenvereins, Josef Klenner, ausgiebig Gelegenheit, das Pförtnerhaus zu besichtigen. Bei kalten Getränken und warmer Suppe aus der DRK-Gulaschkanone wurde dann noch intensiv weiterdiskutiert. (js)
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