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Deutscher Alpenverein DAV klettern

Landesverband Nordrhein-Westfalen des Deutschen Alpenvereins e.V.

28.04.98

Im Landesverband NRW des Deutschen Alpenvereins sind über 50.000 Bergsportler und Bergwanderer in 35 Sektionen organisiert. Über seinen Landesausschuß Klettern + Naturschutz sowie in lokalen Arbeitskreisen Klettern + Naturschutz vertritt er gemeinsam mit den anderen Bergsportverbänden die Interessen der Kletterer. Der Deutsche Alpenverein setzt sich für den Erhalt der Natur insbesondere in den Alpen und den deutschen Mittelgebirgen ein. Er tut dies im wohlverstandenen Interesse seiner Mitglieder; die die Schönheit der Bergwelt für sich und für nachfolgende Generationen erhalten wissen wollen. Damit stellt er sich gegen das grundsätzliche Aussperren des erholungsuchenden Menschen aus der Natur, da dies sowohl schädlich für einen nachhaltigen Naturschutz ist wie auch gegen die verfassungsmäßigen Gebote der Abwägung und des Übermaßverbotes verstößt.

Nachhaltige Regionalentwicklung statt Naturschutz-Käseglocke

Für die Regionalentwicklung des oberen Rurtales ist der Tourismus eine wichtige ökonomische Grundlage. Die meisten Bundesbürger erwarten von einem attraktiven Tourismusziel, daß sie dort eine intakte Natur vorfinden. Gibt es einen besseren Beleg für die lntaktheit der Natur des oberen Rurtals als die Bestandserhebungen der Landesanstalt für Ökologie? Auf dieser Basis sind Perspektiven zu entwickeln, um die Attraktivität der Region zu sichern, sie bekannt zu machen und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung auch ökonomisch zu nutzen.
Der Deutsche Alpenverein, dessen Sektionen allein im Rurtal über neun Mittelgebirgshütten verfügen, ist bereit, partnerschaftlich an der Regional- und Tourismuswicklung des oberen Rurtales mitzuwirken. Bergsportler und Wanderer sind hochmobil. Sie suchen attraktive Zielgebiete immer wieder auf. Sie setzen sich aus allen gesellschaftlichen Gruppen zusammen. Ein Werbespruch der rührigen Region Nürnberg ließe sich ohne weiteres auf die Nordeifel übertragen: Ein starker Raum - ... für Klettern, für ...

Nutzer in den Natur- und Umweltschutz einbeziehen

Ein dauerhafter und nachhaltiger Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen kann nur dann gelingen, wenn die Naturnutzer verantwortlich in den Schutz der von ihnen genutzten Natur einbezogen werden. Das gilt zunächst für die 'großen' Naturnutzer: die Land- und Forstwirtschaft, die Industrie, den Verkehr, die Städte und Gemeinden usw.. Es gilt aber auch für die Erholungsuchenden, die die Schönheit der Natur als Ausgleich zur umweltbelasteten Alltagswelt suchen. Der Deutsche Alpenverein verfügt über Kompetenz und Erfahrungen mit dem Thema Natursport - Naturschutz in vielen Regionen Deutschlands. Auch im Rurtal hat er in den vergangenen Jahren bewiesen, daß die Zahl der Kletterer begrenzbar ist, daß die Gruppen klein gehalten werden können, daß vereinbarte Regeln von den allermeisten Kletterern auch eingehalten werden. Wir bieten an, auch in Zukunft in Absprache aller Beteiligten Verantwortung zu übernehmen.
Wir können deshalb nicht nachvollziehen, daß die Bayerische Staatsregierung im Rahmen ihres Umweltpaktes auf freiwillige Vereinbarungen mit Naturschutz- und Sportverbänden setzt, während in Nordrhein-Westfalen nach wie vor ordnungsrechtliche Verbote an erster Stelle zu stehen scheinen.

Neue Partnerschaften

Der Deutsche Alpenverein kann zusammen mit den anderen Bergsportverbänden seine Mittlerfunktion nur dann wirkungsvoll ausüben, wenn diese Aufgabe von Politik und Behörden, von amtlichen und ehrenamtlichen Naturschützern erkannt und anerkannt wird. Diese Funktion kann keinesfalls durch kommerzielle Freizeitveranstalter ersetzt werden, wie dies offensichtlich die Kreisverwaltung Düren plant.
Der Deutsche Alpenverein anerkennt die Schutzwürdigkeit der Rurtalfelsen. Zusammen mit den von ihm vertretenen Kletterern ist er bereit und in der Lage, die Schutzziele für Pflanzen und Tiere in räumliche, zeitliche und Verhaltensregeln für das zukünftige Klettern an den Rurtalfelsen zu übersetzen. Es ist auch bereit, Uhu und Wanderfalken Raum zu geben und dauerhaft auf das Beklettern von Brutfelsen, etwa der Hochkoppel und der Blenser Felsen, zu verzichten. Für das lebendige Nebeneinander von Kletterern, Uhus und Wanderfalken, für den wirksamen Schutz dieser Vogelarten sowie für die Zusammenarbeit von Bergsportlern und Naturschützern gibt es in anderen Mittelgebirgsregionen Deutschlands eine erprobte Praxis. Sie muß im Rurtal nicht neu erfunden werden.

Erwin Rothgang, 1. Vorsitzender
Heidi Cremer, 2. Vorsitzende



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Burg Nideggen und Burgwand © Günter Kobiolka
Herweg (Quelle: Günter Kobiolka)
Auf der Burgwand
Trichterkante (Quelle: Günter Kobiolka)
An der Burgwand
Hochkoppel bei Untermaubach (Quelle: Günter Kobiolka)
Florian Schmitz
Feuchter in der Burgwand (Quelle: Günter Kobiolka)
Haken für Sandstein