Dürener Nachrichten, Nr. 80, Samstag, 4. April 1998 D
Wochenspiegel: Start in den April Nicht alles sind Scherze Kein Aprilscherz ist das Kletterverbot an den Buntsandsteinfelsen im Rurtal - obwohl, so richtig glauben kann man es nicht. und es ist eigentlich überflüssig wie der sprichwörtliche Kropf. Denn eingeschränktes Klettern soll auch in Zukunft möglich sein - wenn entsprechende Vereinbarungen getroffen sind, die jene Auflagen überprüfbar machen, die die Obere Naturschutzbehörde für erforderlich hält. Das nun verhängte, wenn auch befristete totale Kletterverbot ist unsinnig. es trifft die gesamte Region, denn auch die Kletterer samt Anhang sind eine wichtige Gruppe unter den Tages-, Wochenend- und Naherholungsgästen. Und auf die sind gastronomische Betriebe im Rurtal angewiesen. Unsinnig ist dieses "kletterlose Zwischenspiel" auch, weil die Kontrolle der Anordnung aus Köln - vorsichtig ausgedrückt - nicht so einfach wird. ( ... ) Dieter Mätschke
Dürener Zeitung, Nr.80, Samstag, 4.April 1998 D
Fundsachen entlang der Rur Auf eine sportliche Karriere blickt eine Frau zurück, deren Domäne inzwischen die Chefetage der Kreiverwaltung ist: Oberkreisdirektorin Annemarie Frage-Münch offenbarte in diesen Tagen nach einem Termin mit dem Alpenverein in Nideggen, daß sie in ihrer Jugend selbst dem Klettersport zugetan war. Sie pflegte damals ein Hobby, das mittlerweile in der Nordeifel von Behörden, Kommunalpolitikern und Naturschützern argwöhnisch beäugt wird. An den Ort ihrer ersten bergsteigerischen Gehversuche kann sich die Oberkreisdirktorin wegen des markanten Namens noch bestens erinnern: Es war eine von Alpinisten als "Affenfelsen" bezeichnete Felsformation bei Hausen. Die Passage ist für Klettermaxen seit Jahren tabu. Das Vorkommen von Uhus und andere schützenswerte Kreaturen hat zur Sperrung der Kletterrouten geführt. Wer dort heute noch klettert, müßte schon vom Affen gebissen sein. ( ... ) Ein Erlebnis der besonderen Art hatte dieser Tage der Vorsitzende des NABU, Kreisgruppe Düren, Dr. Jürgen Klünder. Bei der intensiven Suche nach einer Brutstätte der seltenen Wasseramsel traf der Mediziner drei Nonnen aus Hürth, die im idyllischen Rurtal Fauna und Flora genossen und dabei einige Sachkunde über die einheimische Vogelwelt zum besten gaben. Ganz von den Socken war der frischgebackene Ruheständler dann, als eine der Ordensfrauen ihn mit scharfen Blick auf das Versteck und den offensichtlichen Brutplatz der Wasseramsel hinwies. In einem hohlen Baumast machte es sich der bestens durchs Gefieder getarnte Vogel gemütlich, ein Versteck, daß Klünder ohne Fernglas gar nicht ausmachen konnte. In dieser Woche war für Sie, liebe Leser, unsere Frau im Fundbüro Marie-Theres Innecken-Prüss
Dürener Nachrichten, Nr.80, Samstag, 4.April 1998 D
Kletterer nicht "unterbelichtet" Düren. Der Dürener Motorsport-Club (DMC) legt Wert auf die Feststellung, Kletterer des Alpenvereins nicht als "unterbelichtet" bezeichnet zu haben. Der DMC möchte den alpinen Sport nicht in Frage stellen. "Gleichwohl bemängeln wir die Intoleranz des Bundesvorsitzenden Josef Klenner, der die Motorsportler öffentlich als Irre bezeichnet", heißt es in einer weiteren Stellungnahme.
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