Dürener Nachrichten, Nr. 76, Dienstag, 31. März 1998 D
Alpenverein weihte sein schmuckes Domizil an der Burg Nideggen ein "Dürener Hütte" ist bei Kletterverbot schnell verweist Nideggen (jan). Nach langjährigen Sanierungsarbeiten weihte der Deutsche Alpenverein (DAV), Sektion Düren, endlich seine "Dürener Hütte" im Pförtnerhaus der Nidegger Burg ein. Das Gebäude stand bislang leer. Nach dem Krieg baute der Kreis das alte Fachwerkhaus in seiner Grundsubstanz wieder auf. Für Instandsetzungen im Gebäude fehlten allerdings die Gelder. Vor gut drei jahren begann der DAV in Eigenleistung, die Fassade mit Inhalt zu füllen. Im Stile einer Alpenhütte richtet der Verein im Erdgeschoß Räumlichkeiten für die Bergwacht ein. Der Vereinsraum befindet sich neben einem Schlafsaal im ersten Stock.Zahlreiche Gäste hatten sich zur Einweihungsfeier eingefunden. Allen voran konnte die Sektionsvorsitzende Heidi Cremer neben Pfarrer Sülzen, der die Hütte segete, den Gesamtvorsitzenden des Alpenvereins Josef Klenner begrüßen. "Unverständlich" In seiner Rede nahm dieser auch zur bevorstehenden Felsensperrung Stellung. Für ihn sei es unverständlich, daß einem Verein, der sich den Naturschutz auf die Fahne geschrieben habe, die Ausübung seines Sportes verboten werde. "Gleichzeitig rasen Tausende Irre mit ihren Autos über den Nürburgring." Sollte das Kletterverbot bestehen bleiben, habe der Verein diese schöne Hütte umsonst gebaut. Nideggens Bürgermeister Hönscheid versprach, sich für den Alpenverein einzusetzen. Vertraglich solle es dem Verein ermöglicht bleiben, das Nutzungsrecht an den Felsen zu erkaufen. Mit Unverständnis kommentierte CDU-Landtagabgeordneter Rolf Seel das Kletterverbot. Es sei ihm ein Rätsel, warum Flechten auf den Felsen wichtiger seien als die Kletterer: "Schließlich spritze ich Flechten in meinem Garten mit dem Hochdruckreiniger weg!"
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